RTH-Rettungsanker mit ArduPlane

QuadCrash

Erfahrener Benutzer
#1
Hallo,

wer Interesse hat, seinen Flächenflieger mit einem RTH-System auszurüsten, kann diverse Systeme kaufen oder auch auf Open Source Software zurück greifen. Nachdem ich einiges mit iNav gemacht hatte, habe ich mir mal ArduPlane näher angesehen, weil das von der Softwarebasis her doch noch einiges mehr an Möglichkeiten bietet, als andere Systeme.

ArduPlane für Flächenflieger ist wie ArduCopter für Kopter ein Subsystem von ArduPilot. Mit ArduCopter hatte ich mich vor längerer Zeit auch auch schon ein wenig beschäftigt, aber irgendwie den Weg zum Ziel verloren, weil das System wie gesagt recht umfangreich ist.

Mit ArduPlane habe ich aktuell mehrere Flieger ausgerüstet. Primär sind diese für FPV, aber auch und gerade dafür ist RTH schon ein wichtiges Features.

Meine Erfahrungen zur Installation und Inbetriebnahme mit dem Ziel eines "Rettungsankers" habe ich in einem PDF-Dokument zusammengefasst. Die aktuelle Version ist jeweils hier zu finden: www.arduplane.de. Dort ist auch eine kleine FAQ enthalten, welche schon ein paar gängige Fragen beantwortet. Im FrSky-Forum gibt es übrigens bereits einen längeren Thread dazu.

Nachdem hier schon kurz die Thematik angesprochen wurde und diverse Vorbehalte genannt wurden, möchte ich kurz klarstellen, worum es mir bei diesem Thread geht:

- RTH-Funktion insbesondere für (Motor-)Segler, die naturgemäß schon mal weiter/höher fliegen
- bitte keine Diskussion über die Umsetzung einer meist höchst individuellen Sender-Programmierung auf ein FC-System
- eine gewisse Offenheit gegenüber vielleicht neuen Dingen

Der Winter ist eigentlich eine gute Zeit für solche Projekte. Der finanzielle Aufwand ist auch überschaubar, sofern ein Testflieger incl. Equipment vorhanden ist. Prinzipiell reicht ein einfacher Schaumflieger ala Easystar, Bixler etc. aus, aber auch ein 2,4m Segler wie die ASW28 von HK ist durchaus bezahlbar.

Das besonders Interessante an diesem Projekt ist, dass das System praktisch ohne Konfiguration (außer der fürs Modell spezifischen) schon eine erstaunliche Funktionalität bietet. Sprich, der Aufwand ist sehr gering, beinhaltet ein RTH, aber auch eine vollständige Stabilisierung, die falls gewünscht so genial vorkonfiguriert ist, dass man praktisch ohne manuelle Trimmung ein fliegbares Ergebnis erhält.

Wer neugierig ist, schaut sich das Thema einfach näher an ;).
 

brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#2
Hallo QuadCrash,

danke für die Mühe, die Du dir gemacht hast. Bei immer weniger Beiträgen hier, schön solche Projekte hier nachzulesen.

Der Sinn gegenüber iNAV erschließt sich mir aber noch nicht. iNAV läuft auch ohne Anpassung mit verschieden großen Modellen und ich kenne es. Jetzt wieder in ein anderes System einsteigen? Lohnt sich das? Was sind die Vorteile?

P.S.: Rettungsanker ohne GPS für 10 Euro
 
Zuletzt bearbeitet:

QuadCrash

Erfahrener Benutzer
#3
Ich kann nicht sagen, ob sich das für Dich lohnt. Es schadet jedenfalls nicht, mehrere Systeme zu kennen.

Selbst kenne ich iNav auch sehr gut, es ist mir aber bislang nicht gelungen mit einem iNav-System und Default-Einstellungen ein RTH oder auch Stabi-Modi derart einfach hinzubekommen, wie das mit ArduPlane fast auf Anhieb geklappt hat. Und wie die Rückmeldungen (lokal, in anderen Foren) zeigen, klappt das auch bei Leuten, die bislang nichts oder wenig mit FCs zu tun hatten.

Das liegt eher nicht an meiner Anleitung, sondern an ArduPlane, aber ich denke es hilft diversen Leuten eine Schritt-für-Schritt Anleitung vorliegen zu haben und sich nicht sämtliche Details im englischen Sprachraum zusammensuchen zu müssen.

Sicherlich kann man auch mit anderen Systemen glücklich werden. Hier möchte ich mich aber gerne auf die Anleitung zu diesem Rettungsanker mit ArduPlane und Umsetzung der Anleitung in der Praxis konzentrieren. Rückmeldungen/Problemlösungen arbeitet ich dann wieder in die Anleitung ein, damit diese nach und nach eine wirklich runde Sache wird.
 

brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#4
Wo bekommt man denn günstig einen F405 Wing original? Wenn ich z.B. bei Amazon reinschaue, bin ich mir nicht sicher, ob das nicht alles geklonte FC sind. Woran erkenne ich das? Werde vielleicht meine Twin Star damit ausstatten.
 

QuadCrash

Erfahrener Benutzer
#5
Ich kauf die meist bei n-factory.de. Gibt es gelegentlich aber auch im EU-Lager von HK. rc-terminal.de wäre noch eine Quelle. BG geht auch. Geklonte Matek FCs sind mir derzeit nicht bekannt.

Es muss nicht unbedingt der F405-Wing sein. Es gehen alle FCs, die auf der Firmware-Seite von ArduPlane gelistet sind. Der F405-Wing hat aber einen gewissen "Charme" weil der alle anderen Elektroniken wie BECs, Filter etc. überflüssig macht und den Verkabelungsaufwand massiv reduziert, weil alles zentral (Servos, GPS, evtl. Airspeed, Cam, VTX) angeschlossen und versorgt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#6
Ich habe die Liste der möglichen FC gesehen. Will aber mal genau nach Deiner Anleitung vorgehen, damit es einfach ist und ich ggf. Feedback geben kann.
 

Elyot

Erfahrener Benutzer
#7
Ist bei Ardupilot in Verbindung mit Matek F405 Wing für Frsky S.Port immer noch ein Inverter + Diode nötig? WS2812 und ähnliche LED werden nur über zusätzliche Hardware (z.B. Arduino) unterstützt?
 

olex

Der Testpilot
#9
Die Diode ist tatsächlich nicht mehr notwendig, in aktuellem Arduplane wurde endlich Halfduplex Serial auf einem Pin implementiert. Die Invertierung auf F4 Boards ist das einzige noch übrige Problem, und das kann man umgehen entweder mit FCs die einen Inverter für S.Port direkt mitbringen (F35 Lightning) oder Empfängern die nicht-invertiertes S.Port anbieten (R9MM, oder "gehackte" X4R-SB/XSR/R-XSR/...).
 

QuadCrash

Erfahrener Benutzer
#10
Ja, stimmt, hatte ich selbst schon im FrSky-Forum beschrieben:
Als Ergänzung: "non-inverted (hacked) S.Port signal" im Zitat von Matek bezieht sich auf FrSky RXe, die entweder einen uninvertierten S.Port schon von Haus aus haben, oder bei denen ein entsprechender Port nachträglich rausgeführt wurde. In beiden Fällen reicht dann ein Kabel von TX1 oder TX6 zu diesem uninvertierten S.Port Signal, damit das mit dem F405-Wing unter ArduPlane funktioniert (ab Firmware latest vom 04.01.2019).
Der Hinweis von Matek zum F405-Wing ist übrigens hier zu finden: Klick! (ganz unten)
 

Pavi

Active member
#11
Hallo zusammen,
Das alles hört sich für mich sehr sehr interessant an. Aufgrund solcher Beiträge und weil auch ich die Gefahr bei Seglern sehe, dass auch nach einem kurzen Wegschauen der Alptraum beginnen kann sehne ich mich nach etwas mehr Sicherheit. Eine TX16 habe ich mir schon gekauft und diese auch schon in Betrieb genommen und den 4-Klappensegler mehrmals damit geflogen. Der Sender ist an einen Graupner Hott GR-18 mit 3 Achsen Stabi und Vario gebunden. Beide Features funktionieren auch mit der TX16s einwandfrei. Ein Matek F405 Wing und Matek GPS und Kompass Modul ist bestellt. Arduplane soll dann auf den FC.
Meine Frage wäre jetzt : Kann ich damit auch weiter mit dem GR-18 operieren ?
Klappt die Telemtrie damit ? Auf den 3 Achsen Gyro kann ich verzichten, ist aber schön im normalen Dämfungsmode, also nicht auf Hold. Auf die Vario Piepser Funktion möchte ich beim Segler natürlich auf keinen Fall verzichten. Aber wenn ich auf den GR-18 verzichten müsste und z.b. auf Crossfire wechseln müsste wäre diese Funktion ja weg. Oder kann man Vario und/oder Gyro (Mode 1,also nur Dämpfung) auch mit dem FC bwz. mit dessen Telemetriewerte realisieren ? Oder kann ich beide Features weiter in Verbindung mit dem GR-18 nutzen. Tja,ne Menge Fragen von jemanden für den das Thema absolut neu ist.
Viele Grüße Paul
 

QuadCrash

Erfahrener Benutzer
#12
Das Vario vom GR18 kannst Du wohl weiter nutzen. Über Daten von der FC (VSpd) lässt sich aber mit OpenTX auch ein Vario nutzen. Ich hab aber keine Ahnung, welche Telemetriedaten mit Graupner-RX geliefert werden.

Der Stabi vom GR18 sollte abgeschaltet werden, weil die FC das alles kann/macht. Zwei aktive Stabis sind bestimmt keine gute Kombination ;).
 

Pavi

Active member
#13
Hallo QuadCrash,
Vielen Dank schonmal. Ist das VSpd Signal des FC denn ziemlich präzise ?
Gibt es da Erfahrungswerte von RC Seglern ?
Wenn ja wäre ja ein Wechsel auf Crossfire weg vom GR-18 ja auch gut möglich. Dies ist ja wie ich gelesen habe für viele LUA Scricpts erforderlich und auch ansonsten ein sehr gutes System.
 

QuadCrash

Erfahrener Benutzer
#14
Vielen Dank schonmal. Ist das VSpd Signal des FC denn ziemlich präzise ?
Gibt es da Erfahrungswerte von RC Seglern ?
Kannst Du hier nachlesen, dass es nach einer Anpassung sehr gut funktioniert. Allerdings kann ich Dir zur Kombination mit Graupner kaum etwas sagen und müsstest Du halt ausprobieren. Du kannst dort aber einen Thread starten und wir gucken mal, was möglich ist.

Mit Crossfire gibt es derzeit leider kein VSpd. Selbst nutze ich zwar Crossfire, die Steigraten habe ich da direkt im OSD. Ich weiß aber, dass nicht jeder FPV fliegt ... ;).
 

Pavi

Active member
#15
Eine echt brauchbare Antwort von dir, Danke. Ich habe mich dort auch mal angemeldet und gefragt ob das auch für Graupner Hott gilt. Ich weiss ja nicht was Protokoll 4 ist. Das Fehlen von VSpd bei Crossfire ist ja interessant und somit leider im Moment nicht brauchbar für mich. Wie könnte man denn erfahren wenn es mal zugefügt ist ? Vielleicht ist ja auch ein anderer Matek FC besser für VSpd geeignet.
VG Paul
 

Pavi

Active member
#17
Wie es aussieht hat TBS daran gearbeitet VSpd zu den Telemetrydaten zu integrieren.
Offen ist jetzt noch ob Ardupilot und INAV den Wert in die Telemetry integriert haben.
Es bleibt spannend.
VG Paul
 

kalle123

Jugend forscht ....
#20
Der GR-18 ist für die Anwendung m.E. ein Overkill. ;)

Du kannst auch auf einen FrSky S Bus Empfänger umsteigen und dann per FrSky passthrough die Telemetriedaten des FCs über den S-Port zurück an den Sender schicken.

Ich nehme dazu das yaapu Lua script.

yaapu/FrskyTelemetryScript

Die Darstellung der Groundstation auf dem Senderdisplays ist zwar nett, aber mich interessieren die Telemetriedaten.

Hier mal die Telemetriedaten auf meiner Taranis.



cu KH
 
FPV1

Banggood

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