Ich habe es mir vor einiger Zeit abgewöhnt, jedem helfen zu wollen!
Etwa 30 Jahre Computererfahrung (lange Jahre auch beruflich) locken so manchen "seltsamen Vogel" an...
Der Heftigste hat mir nach mehreren Stunden Arbeit an seinem jahrelang vollgemüllten PC, ganz generös die Wahnsinnssumme von €5,- angeboten!
Tja, er ruft nicht mehr an
und bringt seine Kiste jetzt zu einem "Fachbetrieb"...
Außerhalb der Familie, können nur noch ein paar wirklich gute Freunde nach wie vor auf meine Hilfe zählen!
Alle Anderen sollen selbst klar kommen, oder die Kohle zum örtlichen Teilehöker schleppen...
Bei allen anderen Problembereichen handhabe ich es ähnlich - "Schmarotzer" brauchen gar nicht nachfragen!
Für unsere Jugendgruppe mache ich zwar recht viel, aber die Jungs lernen sich selbst zu helfen.
Da gibt es höchstens mal ein paar Tipps, oder eine ausgedruckte Anleitung und sonst nur passive Hilfe bei Reparaturen und Neubauten.
Das hat bei unseren Azubis (Fachinformatiker-Systemintegration) auch sehr gut funktioniert - die konnten ihre Problemlösungen sehr bald selbst erarbeiten.
Die bekamen zur Fehlersuche einen präparierten PC hingestellt und mussten den Fehler anhand von Beschreibungen (wie die Fehlerbeschreibungen von Kunden) dann selbst suchen und beseitigen...
Am Anfang gab es noch einzelne Tips zur Vorgehensweise, aber nie eine komplette Fehlerdiagnose!
Wer dazu keine Lust hatte und nur einen Lösungsweg haben wollte, wäre nicht lange geblieben...
Wir haben im Vorfeld schon drauf geachtet, daß die Lehranfänger ein gutes Maß an eigener Erfahrung vorweisen konnten.
Ohne Eigeninitiative wird man in keinem Bereich gut und vorgekaute Lösungen helfen auf Dauer nicht weiter, da der Hilfesuchende nichts lernt!