CFK fräsen?

mueckchen

Erfahrener Benutzer
#21
Ich würde mich den Stäuben nicht aussetzen, da ich schon meine Erfahrungen mit einer kleinen Menge Carbonstaub gemacht habe!
Ich habe letztes Jahr mit einer Japansäge ein paar Stücke Carbonrohr geschnitten und danach den Staub, der auf einem untergelegten Zewa war, entsorgt.
Sicherheitshalber habe ich noch mal feucht über die Tischplatte gewischt und nicht mehr weiter dran gedacht.
Einige Tage später bemerkte ich an einem Arm eine Hautveränderung, welche in den folgenden Tagen größer wurde und juckte.
Wenig später kam ich auf die vermutliche Ursache (den Carbonstaub)und habe den Teil des Tisches mit einer Folie abgeklebt!
Danach hat sich die "Carbonräude" langsam (über ca. 3 Monate) wieder gebessert!
Was das Zeug in größeren Mengen, b.z.w. in Inhalierter Form alles verursacht, möchte ich nicht am eigenen Leib erfahren...

Ein paar Infos zu dem Thema findet man auch im Netz (bei glaubwürdigen Quellen):
Wissensdatenbank NRW
Technische Regelnfür Gefahrstoffe
Gefahrstoffe und Arbeitsschutz bei der Faserverbundbearbeitung (MT-Aerospace)
Wie man dort nachlesen kann, geht es nicht nur um die Faserstäube, sondern auch um die Harze!

Wenn sich jemand den Stäuben gerne aussetzen möchte - viel Spaß!
Allen anderen würde ich doch eher zu einer Expositionsvermeidung raten...

Gruß
mueckchen
 
#22
Hmmmm - könntest Du mir bitte mal erklären, inwieweit das jetzt zur "Aufklärung" beiträgt?

Ich zitiere mich mal selbst:
KarlG hat gesagt.:
1. Ich denke, wir sind uns alle einig, dass das Einatmen von Stäuben (spezell Feinstäuben) nicht gesudheitsförderlich ist
In keinem Deiner verlinkten Dokumente finde ich einen Hinweis auf die besondere(!) Gefährlichkeit von CFK.

Diese besondere "Gefährlichkeit" würde ich weder dem Kohlenstoff, noch den Bindeharzen zutrauen - die sind ausgehärtet und chemisch inaktiv - ich finde also nirgends einen Anhaltspunkt, dass CFK-Stäube gegenüber anderen Stäuben bei ähnlicher Partikelgrösse herausragen - und nur darum ging es mir; denke, das war eigentlich deutlich genug...

Gruss
Karl
 

fpv-floh

Erfahrener Benutzer
#23
... Einige Tage später bemerkte ich an einem Arm eine Hautveränderung, welche in den folgenden Tagen größer wurde und juckte.
Hm, da kann ich auch ein Lied von singen... egal ob ich GfK fräse und die fertigen Teile in die Hand nehme, oder auch nur ein nackte Platine (Trägermaterial ist auch GfK) in Hand nehme, es juckt immer danach an den Händen. Schlimmer wurde es nicht, aber es war unangenehm. Als Abhilfe trage ich jetzt immer Einweghandschuhe und bin seitdem beschwerdefrei. Das die Feinstäube in der Lunge noch mehr Schaden anrichten können, sehe ich jetzt dank ApoC und mückchen auch ein (und jjk, der damals mit mir schimpfte *gg*).

Ein bisserl Recherche und man liest das auch im Boots- oder Flugzeugbau ein enormer Aufwand betrieben wird, die Arbeiter vor den gefährlichen Stäuben zu schützen. Klar sind die täglich mit dem Zeug im Kontakt, wir Hobbyisten schaffen aber bestimmt bei nen einzigen Fräsdurchgang die gleiche Belastung, weil wir das verharmlosen und uns das Zeug un- oder schlecht gefiltert um die Nase fliegt.

Ich werde jetzt auf jeden Fall was tun. Wasserbad ist wohl die sauberste Lösung, aber wohin mit dem "kontaminierten" Wasser? Zum Sondermüll bringen? Erinnert mich jetzt wieder an meine Zeit in der ich Fotoabzüge in der eigenen Dunkelkammer machte...
 
#24
aber wohin mit dem "kontaminierten" Wasser? Zum Sondermüll bringen?
Das Wasser ist nicht "kontaminiert" - ab in den Ausguss damit...

..das sind die feinen "Nadeln", die in die Oberhaut eindringen und beim drüberwischen abbrechen - das schiebt Tausende oder Millionen kleiner Prozesse an, das Zeug "rauseitern" zu lassen; nicht schön, aber bzgl. Gefährdung für Leben und Gesundheit würde ich da ganz andere Prioritäten setzen und die merkt man eben nicht am Hautauschlag, sondern meist erst, wenn es zu spät ist...
 

fpv-floh

Erfahrener Benutzer
#25
...die merkt meist erst, wenn es zu spät ist...
Je laxer der Umgang mit Gefahren, umso früher ist es zu spät. Lieber betreibe ich "Mehraufwand", kann dafür aber meinen Hobbys länger nachgehen. Wie andere das handhaben, ist mir egal, Hauptsache die gefährden nicht mich dazu (Stichwort: der Heliflieger mit dem Baumkronenmassakervideo).
 
#26
Je laxer der Umgang mit Gefahren, umso früher ist es zu spät. Lieber betreibe ich "Mehraufwand", kann dafür aber meinen Hobbys länger nachgehen. Wie andere das handhaben, ist mir egal, Hauptsache die gefährden nicht mich dazu (Stichwort: der Heliflieger mit dem Baumkronenmassakervideo).
Aber darum ging es doch gar nicht(!) MIR ging es darum, das CFK an die Stelle zu rücken, wo es hingehört - nicht etwa deshalb in Panik auszubrechen, nur weil man das wg. der schwarzen Farbe besonders deutlich sieht. Das wäre ungefähr so, als wenn man sagt, dass weisse Polsterbezüge schneller dreckig werden - das ist natürlich Blödsinn, man sieht es nur eher.

Wenn man auf die (anti-) gesundheitlichen Effekte seines Hobbys wert legt, dann eben auch auf andere Stäube (die nicht so deutlich zu sehen sind) - eben auch aufs Aluminium (heutzutage haben viele eine Alu-Überladung und können es nicht entgiften), aufs Rauchen, auf den Fraß, den man täglich in sich reinstopft (wo meist nix drin ist, womit der Stoffwechsel igendwas anfangen könnte, aber dafür jeden Menge, was aufwendig entgiftet werden muss), auf die permanente Befeuerung mit gepulsten Mikrowellen aus allen Richtungen und vieles mehr....

..und ich verstehe immer noch nicht, warum explizit (fast) nur vor dem CFK "gewarnt" wird....
 

mueckchen

Erfahrener Benutzer
#27
Warum speziell vor CFK gewarnt wird, kann ich Dir nicht sagen...
Es könnte aber etwas mit dem geringen Durchmesser der Faser und dem schnellen, scharfkantigen Abbrechen der selben zu tun haben.
Ich weiß auch nicht, ob diese "Räude" durch die Fasern kam, oder duch Bestandteile des Harzes.
An eine hunderprozentige Durchmischung des Harzes mag ich bei den aktuellen Preisen für Carbonrohre und Platten auch nicht so recht glauben!
Das ist mir aber im Endeffekt auch ziemlich egal, so lange es seinen zugedachten Zweck erfüllt!
Ich werde jedenfalls Faserwerkstoffe nach Möglichkeit immer über einem Abfallbehälter schneiden und danach noch mal abwaschen.
Das sollte mir die meisten Probleme fernhalten.
Wenn ich meine kleine Fräse mal irgendwann fertigstellen sollte, werden Faserwerkstoffe mit Sicherheit im Wasserbad oder gar nicht bearbeitet!
Mir hat der Warnschuß gereicht...

Gruß
mueckchen
 
#28
Ich weiß auch nicht, ob diese "Räude" durch die Fasern kam, oder duch Bestandteile des Harzes.
Wenn ich mit Glasfasern arbeite (GFK, Dämmstoffe) sehen meine Unterarme eigentlich immer so aus - besonders die Beugen, weil man da mehr schwitzt und die Fasern besonds "gut kleben". Größere Arbeiten deshalb nur noch mit sowas und Mundschutz. Den Aufwand treibe ich aber nicht, wenn ich nur mal eine Kleinigkeit mache....

Gruss
Karl
 

Ralf38

Erfahrener Benutzer
#29
Vieleicht hängt es auch mit den Dämpfen vom erhitzen 2 K Harz zusammen.

So mit 17-20 habe ich viele F3B Modelle in Formen getupft. Eines Tages bekam ich viele kleine Pusteln im Gesicht.
Diese fingen an zu eitern und die Gesichtshaut löste sich ab. Am Ende lief mir das Wundwasser permanent aus dem Gesicht und traute mich nicht mehr vor die Tür. Der Heilungsprozess hat dank Kortisonsalbe nur 3 Monate gedauert.....
Schutzhandschuhe aus Nitril- oder Butyl sind Pflicht, alle anderen schützen nicht.

So ganz nebenbei, Balsastaub ist nicht minder gefährlich. 20 Jahre später bin ich froh,wenn ich mit 5 min Epoxy etwas verkleben kann,ohne Pusteln an den Fingern zu bekommen. Mit dem Zeugs arbeite ich nur noch draußen und mit Handschuhen.. Fräsen nur unter Wasser.
Hoch lebe der Holzmodellbau :)

Gruß Ralf.
 
#31
Joa das hört sich ja alles sehr gefährlich aus, allerdings muss ich sagen, dass es schon nicht so schlimm sein wird.... Immerhin möchte ich nicht damit in Serie gehen, sondern lediglich ein Teil fräsen.
Das man Ausschlag bekommen kann, schiebe ich wie bei GFK auf die feinen Fasern... Also von der Warte her, wenn man etwas vorsieht, dann sollte man dem aus dem Weg gehen...

Naja heute ist aufjedenfall die Platte gekommen, morgen geht es dann ans Fräsen :)
 

schneipe

Erfahrener Benutzer
#33
Zum Absaugen nehm ich einen alten Wassersauger. Da wird die Luft durch das Wasser gefiltert. Da kommt hinten nix mehr raus als saubere Luft. Und das Wasser drin ist nach paar Bauteilen schwarz.....
 
#34
Huhu,

ich wollte mal wieder etwas von meiner CFK-Fräsen berichten...
Also gestern war es dann soweit und mein Grobschutzsauger von "Thomas Phill****" ist gekommen.
Diesen habe ich dann von "Grob" auf "Fein" umgebaut indem ich einfach unten Wasser reingemacht habe :D
So wurde der ganze Carbonstaub auf die Wasseroberfläche gepustet und wurde auch sofort gebunden. Klasse das Ding und vorallem für 15€ kann man nichts falsch machen und er hat einen 20Liter "Tank".

Nunja, nach ein paar versuchen in dem CFK bin ich dann dazu gekommen folgende Settings zu nehmen:

Verfahrensgeschwindigkeit: 500-800mm/min
Zustellung: 0,5mm
Zustellgeschwindigkeit: 15mm/min
Fräser: 3mm Spiralverzahnt / Diamantverzahnt
Spindel: 11.000U/min

Ich hatte zuerst gedach, dass die Geschwindigkeit ein wenig hoch sei, allerdings zeigte sich schnell, dass es funktionierte.
Schöne saubere Schnittkanten...
Aber ich rate euch dazu mit Einweghandschuhen zu fräsen, weil wenn man das Teil anfasst, der feine Staub sich wie festklebt an der Hand :)

Aber alles in alles doch super funktioniert und der Staubsauger lebt auch noch, da er nur reine Luft angesaugt hat und der feine Staub im Wasser gelandet ist.

Lg Jonas
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#35
#36
Was ich auch sehr grenzwertig finde ist, in der Sendung "Die Modellbauer" wird mit dem .remel an CFK und GFK rumgefräst und geschliffen und die Erbauer, manchmal auch Profis genannt, halten die Riechmöhre ohne Atemschutz direkt über die zu bearbeitende Stelle und atmen den Staub weg.

Da kann man nur den Kopf schütteln !!
 
#37
hehe nunja das habe ich ja nicht gemacht :)
Wie gesagt, die Absaugung mit dem Wasserfilter fand ich sehr "zum Ziel führend" ;)
Kein Staub im weißen Beutel gewesen, sondern alles schön im Wasser gebunden.
Bei Bedarf könnte ich auch mal ein paar Bilder von dem Filter posten.
Auf dem Saubrohr war eine schöne kleine Düse vorne drauf, so dass man schön nah dran gekommen ist.
Es ist auch nichts kaputt gegangen und ich fühle mich auch nicht schlecht oder so :D
Alles iO, solange der Staub im Wasser bleibt ist das voll OK und woanders hatte ich zum Glück auch kein Staub gehabt.
Naja gut vielleicht ein wenig auf dem Werkstück aber das ist normal.

Lg
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#38
Jou, zeige das Wasserfilter nochmal. Eigenbau? Bauanleitung?
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#40
Danke für den Tip!

Habe sofort eines in der Bucht geordert. Das kann ich auch gut den Kamin aussaugen :)
 
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