Hallo Roland
Endlich komme ich mal dazu ein bissl zu schreiben.
Styrokerne, das Profil hat mir der Jakob in der AKA-München gerechnet, das kann ich Dir gerne mit Zellenvertiefung als DXF mailen. Es ist sehr dünn, ca.6,5%, und hat nur ca. 1% Wölbung, dem AG04 sehr ähnlich, das hatte glaube 1,8% Wölbung.
Durch die geringe Wölbung bekommt es einen langen gerade Rückenn für die Zellen, und ist flott unterwegs, zum "hungern" die Klappen minimal nach unten. Material für das düenne Profil: Roofmate (Styrodur, Jacodur-lila...) mit 35g/Liter (gibts in jedem HageKlau, Waage mitnehmen !).
Bei dem erstem Flieger war ein 8% Profil drauf, mit 2800er Styrodur (gruen) und < 30g/Liter (schwer zu bekommen) trotzdem schwerer, nur beim landen und überziehen minimal braver, ansonsten nix besser.
Geschnitten habe ich auf der Fräse, einen grossen Holzbogen aus 20er Multiplex auf der Z-Achse, und zum Drahtspannen eine Gitarrenstimm-Mechanik von einer Bassgitarre. Draht ist 0,4mm Federstahldraht bis kurz vorm Riss gespannt (immer heiss ent-spannen, sonst "BING"
)
Zum schluss noch die Kabelschächte gefräst, beim zweiten Modell habe ich die Ohren etwas abgeschrägt, dann siehts weniger eckig aus, und schön abgerundet (beim ersten hatte ich es noch stumpf abgefräst, hat sich nicht bewährt)
Die Zellen kommen als erstes drauf, verlöten, und mit Harz (evtl. etwas schaumtreibmittel spart, muss aber nicht). Die Zellen ausrichten, da eine Lage Folie drauf, darauf etwas flächiges kraftverteilendes, z.B. 1mm GFK-Platte, oder 1-1,2mmVerglasungsfolie (Rollglas) aus dem Baumarkt. Das ganze dann in den Vakuumsack, den Sack mit der Fläche auf die Unterschale, denn danach ist die Fläche schon gegen Verzug duch die Solarzellen bocksteif, darum muss bereits jetzt schon gerade sein. Als Gewicht zum Beschweren haben sich stapelweise Zeitungen bewährt, die passen sich schön der Kontur an.
Der nächste Schritt, 50g/m² CFK Gelege um die Nase mit Sprühkleber, hier ist es gaaaaaanz wichtig Abstand zu den Zellen zu halten, kein Härchen darf an die Zellen gelangen, ich lege da immer eine Balsleise zwischen.
Laminieren mit 50er Glas:
Zuerst das CFK-Gelege tränken, dabei die Zellen mit Krepp schützen. Danach Rolle wechseln, eine Rolle die am CFK war, niemals an den Zellen nutzen.
dann die Zellen satt einrollen, hier (leider) nicht sparen, und wieder, nie-nie mit der Rolle dabei das CFK berühren, dann das Glas für oben drauf, Endleiste und auf den Zellen einrollen. Zum schluss auf dem CFK, dabei das vorher getränkte Harz mit dem Glas "ansaugen", danach eine Schicht gute Folie drauf, und mit ca. 2cm Übermass alles abschneiden.
Nun umdrehen, in die Oberschale legen, Unterseite beglasen, dabei darauf achten das an den Kanten nicht zu wenig Harz ist, am Randbogen kann vor dem Gals evtl. einen Rooving einlegen, als Transportrammschutz. Folie drauf, mit Übermass alles abschneiden.
Jetzt hat man schon fast sowas wie eine Fläche in Folie in der Hand, das so kmpl. in den Vakuumsack (ja sind dann zwei Schichten Folie, hier nicht sparen !). Dabei wieder Unterschale und die Zeitungen nutzen.
Die Stosskante in der Mitte fräse ich immer erst nach dem laminieren.
Queruderschlitze sind oben, nicht wegen der Aerodynamik, sondern weil das GFK der Unterseite so zum Scharnier wird, und so dicht an die Solarzellen kann. Das GFK als Scharnier reicht völlig aus.
Die Servos in der Fläche sollten "Unterspannungsfest" sein, viele kleine Servos laufen bei Unterspannung an den Endanschlag.
Die D47 funktionieren gut, sie laufen bis unter 3Volt, am 5V BEC und auch direkt am Solarpanel (spart Kabel).
Hauptverdrahtung ist ein 2mm Aludraht, den Bekommt man in der Bucht eloxiert in allen bunten Farben, das Eloxat ist sogar mit dem 1000V Isotester durchschlagsfest.
Rumpf:
kmpl. 3mm Balsa. Die Einzelteile sind nicht wie üblich stumpf geklebt, sondern mit 10mm verzahnt, so wird der Rumpf bei fast 1m Länge mit nur 18g unglaublich verdrehsteif. Der Rumpf ist Sollbruchstelle! Schlägt das Modell mal ein, soll der Rumpf die Kräfte aufnehmen, der ist schneller gebaut/repariert als eine Fläche, das hat sich nun schon zweimal bewährt:
Ein fast senkrechter Einschlag aus 70Metern, Fläche genau mittig durch, Rumpfnase Staub, ein Bruch im Leitwerksträger. Ca. 2Stunden Reparaturzeit.
Eine Landung auf einem frisch gepflügten Maisacker (Ausenlandung...), auf dem riesigem Feld stand genau ein Maisstumpen
Rumpf genau vor und hinter der Flächenkante gebrochen, flog 10Mins später wieder.
In der Bauweise könnte man den Rumpf auch aus Depron bauen, das Muster hatte ich aus Depron, verdrehsteifigkeit ist super mit der Verzahnung, Biegesteifigkeit eher mies, da müssten dünne CFK-Stäbe in die Ecken. Knackpunkt war die Verzahnung im Depron zu kleben, Kontaktkleber fällt aus, verdünntes Harz könnte funzen, so hätte man den Rumpf bei 10g. Eine dünne Folie sollte dann aber doch noch drauf.
Leitwerke:
HLW-leichtes 3mm Bals
SLW Depron mit zwei Balsleisten innen...Alles mit Oralight bespannt. Auch bei Sturz-Speeflüge aus 200Meter Höhe in die FAI-Speedmessanlage (Schnitt bis75km/h, aus eine Richtung auch schonmal >100km/h) hat nix geflattert.
V-Leitwerk profiliert in positivbauweise hat sich weniger bewährt (Bremmsklotz)
Nächste Version werde ich wohl das kmpl. Leitwerk in Depron bauen, und mit 22g Folie vom Causemann bespannen.