Hallo, ich lese seit ca. zwei Monaten still mit und versuche mich (unvernünftigerwise) an einem
Aufbau einer wififbroadcast-Verbindung für einen ZMR-250 race copter.
Dabei bin ich auf einige ätzende Probleme gestoßen, die ich hier kurz schildern möchte, um andere
Nachbauer davor zu bewahren in die gleichen Fallen zu tappen.
Setup:
Copter: ZMR-250
TX: Odroid-W + TP-Link TL-WN722N
RX: Raspberry Pi 2 + 2 x TP-Link TL-WN722N
Shalonsus Images aus diesem Forum mit Kanal -7
Falle 1: (Mein) Odroid-W läuft nicht stabil mit Versorgung < 5.3V
Odroid-W rebootet regelmäßig, sobald Wifi-Stick und Kamera angeschlossen sind.
Egal welches Netzteil, USB-Kabel, direkt Versorgung oder UBEC.
Alle Foren weisen auf Probleme bei hohem Stromverbrauch hin und schlagen diverse Lösungen zur Umgehung von Sicherungen vor, die aber alle nicht weiterhelfen.
Mit einem ordentlichem Labornetzteil auf der Arbeit konnte ich dann schnell feststellen,
dass er bei 5.1V regelmäßig neu startet, bei 5.2V leidlich funktioniert und bei 5.3V alles stabil läuft. Strom lag glaube ich bei ca. 400mA.
Alle Netzteile und auch der UBEC haben brav 5.1V geliefert.
Durch Zufall habe ich einen UBEC gefunden (Hobbywing SBEC 3A/5V und 6V, z.B. bei Ebay) der stabil 5.3V liefert. Der Odroid-W core bekommt übrigens power über Ricoh RC5T619, der Odroid-W Adapter Input geht auf Adapter Input von Ricoh. Laut Spec des Ricoh chips: 4.5 - 5.5V, max ist 7.V. Ich konnte das Problem mit 2 Odroid-Ws reproduzieren.
Falle 2: Hinterhältige SD-Karten
An dieser Stelle bin ich fast wahnsinnig geworden. Es ist scheinbar bekannt, dass nur gewisse SD-Karten zuverlässig im Raspberry Pi funktionieren, und es gibt lange Komptaibilitätslisten im Internet. Meine beiden Hama SD-Karten toppen aber alles.
Erst sporadische Boot-Probleme und zufällige Fehler. Am Ende sind Images, die mit "dd" geschrieben worde sind, gar nicht mehr auf der Karte angekommen, d.h. der Schreibvorgang war scheinbar erfolgreich, es waren aber die alten Partitionen & Daten drauf.
Zum Schluß konnte man die Karten nicht mal mehr mit DiskUtillity (auf MacOS) formatieren - es wurde scheinbar formatiert, und erfolgreich abgeschlossen, trotzdem waren die alten
Partitionen waren wieder da. Die Karten liegen jetzt in der Mülltonne.
Mit zwei SanDisk-Karten geht alles problemlos. Meine Nerven!
Falle 3: Wifi-Antenne stört der Raspberry Pi
Egal mit welchem Image, ich hatte Probleme, dass die Videoübertragung zwischendurch stockte, und dann die fehlenden Frames "nachgeliefert" wurden, was zu einer Latenz von manchmal >20 Sekunden führte. Sowohl mit Odroid-W als auch Raspberry A als Tx, und sowohl mit Odroid-W als auch Raspberry 2 als RX.
Lösung: sobald die Sende-Antenne (nicht der Stick) zu nah am TX-Pi ist, scheint es hier zu Interferenzen zu kommen und die Übertragung stockt.
Das ganze ist absolut nachvollziehbar!!
Wer es nicht glaubt: Antenne mal über RP-SMA Verlängerungskabel anschließen und die Antenne direkt über den PI führen.
Welcher Teil des Raspberry genau durch die HF gestört wird, ist unklar.
Wenn die Störung durch einen gewissen Abstand der Antenne zum Pi nur sporadisch auftreten, scheint die Auftretenswahrscheinlichkeit kurioserweise abhängig von dem Bildinhalt zu sein. Ein ruhiges Bild führt zu weniger Aussetzern als ein sich stark änderndes Kamerabild.
Die Antenne über ein 10cm RP-SMA Kabel nach vorne an den Copter zu montieren hilft etwas, führt aber bei senkrechter Antenne immer noch zu gelegentlichen Aussetzern.
Bei nach vorne geklappter Antenne ist die Übertragung stabil. Eine Lösung ist das nicht, ich muss die Komponenten im Frame wohl noch etwas umsortieren oder Schirmen.