Motoren auf Schwingungsdämpfern montieren? Smartdrones

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mare

Erfahrener Benutzer
#21
Die Dämpfer nehmen das sogennante "engine knocking" auf.
Nichts weiter.

Der Motor generiert kleine Impulse (elektromagnetische Wechselwirkung),
die auf den Rahmen als akkustischem Resonator übertragen,
und durch diesen Verstärkt werden.

Je steifer der Rahmen, desto lauter ist das emmitierte Geräusch (das Ohr fliegt mit).

Läuft an meinem F550 unter "man gönnt sich ja sonst nichts".

Ausserdem disziplinieren die Dinger. Sollte mein Antrieb nicht gut gewuchtet sein,
kann es zur Resonanzkatastrophe kommen - der Copter würde in Stücke gerissen. *Muhaha*
Das würde ich gerne sehen!
Was ist denn die Eigenfrequenz von so einem F550?:)

Ich glaube die Idee/Gedanke von Smartdrones ist richtig aber die Umsetzung nicht so ideal...
 

ArNing

Neuer Benutzer
#22
Die Eigenfrequenz? Danke, gut!

Motor und Luftschraube im Verbund, haben das Bestreben sich
an der Drehachse auszurichten - wie jeder Kreisel (gyroskopischer Effekt).

Beim Hochfahren der Triebwerke, kann sehr schön beobachtet werden,
dass was Präzession genannt wird. Bis zum Erreichen der Solldrehzahl
sieht dass phasenweise so aus, als hätten die Wellen nen Hau oder als
wären Klapp-Props aufgezogen.

Wer nix sieht, hat ne zu kurze Welle. :)
Oder einen Smartdrones. ;)
 

ninjamic

Luftfahrzeugführer
#23
Ich hatte letztes Jahr einen Smart-Drones-copter im Einsatz mit diesen Schwingungsdämpfern. Gebracht hat es leider überhaupt nichts.

Ich konnte sogar feststellen das der Blattspurlauf unter der Dämpfung gelitten hatte. Das konnte man recht gut sehen wenn man seitlich auf den sich drehenden Prop geschaut hat und dort ein Versatz war.

Ich denke Smartdrones meint es zwar gut mit diesen Dämpfern aber mehr auch nicht...

Bei Vibrationen macht es meiner Meinung nach mehr Sinn das Problem bei den Wurzeln zu packen und die Motor-Glocke sowie die Props zu wuchten um so die Vibrationen zu minimieren. Und um eine Entkopplung der Cam kommt man sowieso nicht herum.

Grüße
 
#24
Hallo zusammen,

eine interessante Diskussion. Seit ein paar Wochen tüftle ich an einer Motordämpfung. Allerdings sieht mein Ansatz etwas anders aus - ich verwende keine Gummidämpfer, da ich ebenfalls der Meinung bin, dass zu weiche Dämpfungen das Problem der Schwingungen verstärken.

Aus meinen Erfahrungen ergeben sich folgende Fakten:

Grundsätzlich muss das gesamte Paket - BL-Glocke, Luftschraubenmitnehmer und Luftschraube so gut es geht gewuchtet sein. Wenn möglich im montierten Zustand. Dabei spielt auch der Rundlauf der BL-Glocke, sowie die Kugellager eine erhebliche Rolle. Bei einem meiner letzten Motoren war beim Drehen der Motorwelle von Hand (ohne Glocke) ein deutliches "Einrasten" zu spüren. Meiner Vermutung nach sind in diesem Fall die Lagersitze zu eng ausgedreht was dazu führt, dass so ein kleines Lager elastisch verformt wird.

Desweiteren ist es aus meiner Sicht nur an folgenden Punkten sinnvoll zu dämpfen - Motoraufnahme, die Kamera und ggf. der FC.

Eine Motordämpfung kann meiner Meinung nach nur kurzfrequente Schwingungen abfangen. stärkere Schwingungen, wie sie z. B. beim Absteigen aus größerer Höhe, starkem Wind oder sehr dynamischen Flug entstehen werden wohl kaum in den Griff zu bekommen sein. Allerdings fliegen ja unsere Kopter - demzufolge sollte man das nicht überbewerten.

Ein Wobbel im Videobild - bzw. diese wellenförmigen Schwingungen, die vertikal durch das Videobild laufen hatte ich immer dann, wenn das Gimbal zu weich am Rahmen befestigt war. Wenn eine Relativbewegung zwischen Gimbal und Rahmen möglich ist werden diese Schwingungen auftreten. Mein Gimbal ist zwar in Gummi gelagert - läßt sich aber durch Anziehen der Befstigungsschrauben sehr starr einstellen. Und damit funktioniert es - meißtens :rolleyes:

Nun zur Motordämpfung:

SD_Aufnahme02.JPG SD_Aufnahme01.JPG

Grundsätzlich verwende ich 11,5mm Alu-Vierkant mit einer Wandstärke von 1,5mm. Darüber kommt ein 15x15 Alu-Vierkantrohr mit 1mm Wandstärke. Somit ergibt sich ein umlaufender Spalt von 0,75mm. Diesen habe ich mit Silikon ausgegossen. Es existiert also keinerlei metallischer Kontakt zwischen den Rohren. Der erste Versuch war mit einem 2K Silikon (ZA 8 LT - 8 ShA). Sehr weich. Man konnte die Rohre relativ leicht von einander abzeiehn. Der zweite Versuch mit normalem "Haushaltssilikon". Das braucht gut 3 Tage bis es vollständig ausgehärtet ist und ist deutlich "härter". Leider sind am Markt keine anderen Größen verfügbar, was Versuche mit unterschiedlicher Spaltstärke einschränkt.
Derzeit grüble ich noch über eine Möglichkeit die Aufnahme in ihrem Schwingungsverhalten zu messen. Subjektivität bring da wenig. Vielleicht hat ja jemand eine gute Idee....

Grüße
Knut
 

ninjamic

Luftfahrzeugführer
#25
Derzeit grüble ich noch über eine Möglichkeit die Aufnahme in ihrem Schwingungsverhalten zu messen. Subjektivität bring da wenig. Vielleicht hat ja jemand eine gute Idee....

Grüße
Knut
Ein toller Versuch. Macht es vielleicht Sinn ein Vibrations-Mess-App auf dem Smartphone zu installieren und dieses dann am Ausleger zu befestigen?

So kann man ganz gut die Unterschiede Grafisch darstellen.

Grüße
 
#26
Ich such noch eine mit der das funktioniert. Messfunktionen habe ja einige, nur um die Werte wirklich vergleichen zu können müssen die aufbereitet sein (z. B. Min - Max Werte gefiltert - Mittelwert). Mit den bestehenden Apps - oder die die ich habe ist es schwierig einen richtigen Vergleich zu ziehen...

Grüße
Knut
 

Jogijo

Erfahrener Benutzer
#27
Also ich nutze die App iSeismometer auf iOS, es gibt auch zahlreiche ander App's, auch mit Datenexport.
Ich wuchte damit meine Motorglocken und Prop-Mitnehmer, das funktioniert hervorragend.

Edit: Schau dir mal "Seismograph mit Datenexport" an, der sollte alles können was du brachst.
 
Zuletzt bearbeitet:
#28
Hallo Jogijo,
hab eine App gefunden - nennt sich iSeismograph. Damit lassen sich Exportdateien im txt-Format erstellen. Diese wiederum lassen sich im Excel öffnen, was die Bearbeitung erleichtert... werd mir das mal genauer ansehen. Danke

Grüße
Knut
 

Jogijo

Erfahrener Benutzer
#29
Hi!
Hast du dir die App "Seismograph mit Datenexport" angeschaut, die gefällt mir irgendwie besser und exportiert in CSV
 
#30
Die hab ich bereits. allerdings gibt es da keine Start-Stop Funktion - sobald du die App aufrufst werden die Daten aufgezeichnet - da hast du dann zu viel Datenmüll.
Beim iSeismograph wird halt anstelle einer csv eine txt erstellt - kannst dir mal anschauen - ist ebenfalls kostenlos.
 

Jogijo

Erfahrener Benutzer
#31
Alles klar, das is natürlich ein Argument.
Sag hast du iOS oder Android, weil bei mir kosten die Apps beide was, aber eh nur 0,89€
 
#33
So, auf die Schnelle hab ich mal einen Vergleich zwischen starrer und flexibler Aufnahme gemacht. In diesem Fall mit dem "Haushaltssilikon".
Die Ergebnise sind gelinde gesagt - ernüchternd.

Hier mal der Versuchsaufbau.
Versuchsaufbau01.JPG

Ausleger alu Vierkant 11,5x11,5 mm. Auskragung 300 mm. Motor ist ein Suppo 2212/13 mit einer 11x5 Graupner E-Prop Luftschraube. Die messreihe zeigt jeweils die x - y - z Achse. Einmal starr - einmal mit Dämpfung. Leistung war bei 100% (12V Netzgerät) - gesteuert mit Unitest.

Messwerte:

Analyse01.jpg

Ich überlasse euch gerne die Interpretation der Werte. Aber meiner Meinung nach sind da keine psoitiven Verbesserungen erkennbar.
Ich bin mir nicht mal mehr sicher ob eine "weichere" Dämpfung da was bringt.
Bin auf eure Meinung und anregungen gespannt.

Ach ja, oD - bedeutet ohne Dämpfung mD mit Dämpfung :)
Grüße
Knut
 

ThinMan

Erfahrener Benutzer
#34
Interessant wäre jetzt ein Vergleich mit einem Carbonrohr. Ich wette da hast Du weniger Schwingungen/Vibrationen. Das Alu schwingt halt.

ThinMan
 
#35
Hallo ThinMan,

Wäre mal einen Versuch wert - wobei CfK nicht gerade Elastizität nachgesagt wird. Schwierig wird es einen ähnlichen Aufbau in "rund" zu gestalten. Ich war schon froh die zwei "passenden" Alurohre zu bekommen.

Knut
 

ThinMan

Erfahrener Benutzer
#36
Ich vermute mal, das selbst ein ungedämpftes Carbonrohr weniger Schwingungen auf dem Handy erzeugt.

Also ohne besondere Entkopplungsmaßnahmen, einfach wie üblich mit Schellen und Motorplatten.

ThinMan
 

Jogijo

Erfahrener Benutzer
#37
Es kommt ja auch immer darauf an welche Vibrationen man misst, also Frequenz.
Ein Motor ohne Prop verursacht andere Vibrationen als ein Motor mit Prop.

Versuche vielleicht mal folgendes, montiere einen Prop verkehrt, also entgegen der normalen Laufrichtung, weil so macht der dann, wegen den verkehrten Profile kaum noch Schub, die Masse ist aber dennoch da.

PS: Ich habe gerade gesehen das meine App iSeismometer eh auch Daten exportieren kann, und auch Start und Stopp hat, sie kann sogar Daten Live ins Lan streamen.
 
#38
Guten Morgen,

ThinMan´s Vorschlag in CfK zu bauen ist sicher ein Weg, doch hier geht es doch darum eine gedämpfte Motoraufnahme zu finden, unabhängig vom Auslegerwerkstoff. Warscheinlich wäre ein Sperrholzausleger in Fachwerkausführung das Beste :).

Eventuell versuche ich es nochmal mit dem 2K Silikon, das wesentlich weicher ist. Ein anderer Versuch wäre den Motor auf Gummitüllen zu befestigen - da könnte man mit dem Anzugsmoment der Schrauben noch etwas nachhelfen....

Hat von euch noch jemand eine Idee?

Grüße
Knut
 

ThinMan

Erfahrener Benutzer
#39
Das mit dem Carbonrohr war rein mein eigenes Interesse, wollte Dich nicht vom Alu wegbringen.

Bin nur der Meinung, das ich um Vibrationen zu killen, eine feste und stabile, möglichst nicht schwingende Basis brauche. Die ist meiner Meinung nach bei Alu etwas ungünstiger, da es zum Schwingen neigt.

Denke auch, bei den Smartdrones, zumindestens wie auf dem Foto, wurde das so gemacht, weil der Motorhalter nur eine dünne Platte ist und die schwingt mit Sicherheit mehr als die übliche Motorbefestigung mit Schellen. POM und PA2200 sind meiner Meinung nach nämlich auch leicht vibrationsdämpfend.

Eine mehrlagige Motorplatte aus Holz ev. mit O-Ringen unter/zwischen den Schrauben sollte/könnte die Vibrationen auch sehr gut killen und wird auch nicht zu schwer.

ThinMan
 
#40
Keine Sorge ThinMan, ich bin nun weder mit Alu verheiratet noch von Carbon abgeneigt. Zwei meiner Kopter haben CfK-Rohrausleger.
Aber wie du ja richtigerweise schreibst sollte die Verbindung starr sein und wenn, dann eben ein Werkstoff als Trennung zwischen Motor und Ausleger, der Schwingungen tilgt. Und darum geht es ja in den Versuchen. Letztendlich ist der Aluausleger sogar ideal dafür, da die Messwerte durch die Eigenschwingung von Alu weitergeleitet werden und somit das Ergebis sich mehr oder weniger nur auf die Schwingungsdämpfung bezieht... aber das ist alles reine Theorie. Ich leb da eher nach dem Motto Trial an Error. Misserfolge gehören eben dazu.
Trotzdem finde ich es gut wenn sich möglichst viele Leute an solchen Diskussionen beteiligen. Also scheu dich nicht... :)

Vorhin hab ich mal kurz die Fräse angeworfen.... das wird der nächste Versuch.

Gummi01.JPG Gummi02.JPG

Interessant wird das sicher zu vergleichen wie sich die Schwingungen verhalten, wenn der Motor mit umgesteckter Welle montiert ist - also Luftschraube - Befestigung - Motor

Grüße
Knut
 
Status
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