Endlich kam ich mal dazu mich mit den MPM Frequenztuning einige meiner Empfänger durchzunudeln. Mit dabei waren 3x X8R, 2x RX8R Pro, 3x RX8R, 2x R-XSR, 2x XM+, 1x XSR und 1x X4RSB.
Gemessen habe ich dabei den RSSI und die Link Quality (LQ), also die relative Anzahl der ungültigen Frames am SBUS Signal der Empfänger. Dafür kam ein Arduino zum Einsatz bei dem der SBUS über einen SoftwareSerial UART eingelesen wurde. Die LQ wurde vom Arduino über 5s gemittelt, den RSSI habe ich vom Sender abgelesen und per Augenmaß über ein paar Sekunden gemittelt.
Empfänger und Sender waren 2-3m von einander entfernt. Eine einheitliche Ausrichtung der Antennen über alle Empfänger war nicht möglich, da einige noch im Modell verbaut waren. Nur der Abstand war in etwa gleich über alle Empänger.Die üblichen weiteren 2.4GHz Quellen wie WLAN und BT waren auch vorhanden. Die meiste Zeit habe ich den Low Power Modus vom MPM verwendet. Alles lief im LBT Protokoll, das MPM hatte die 1.3.0.47 FW drauf. Die FW der meisten Empfänger ist mir nicht bekannt. Die RX8R Pros, XM+ und 1 RX8R sind auf die neuesten Versionen geflasht gewesen. Die R-XSRs haben nicht die aktuellste FW.
Bei allen Plots sind die Frequenzeinheiten des MPMs in kHz umgerechnet. Dafür habe ich den Faktor 1,6kHz pro Einheit verwendet, wie im Datenblatt des CC2500 nachzulesen ist.
Links: Ein X8R, vermessen bei High Power, Low Power und der Range Test Power. Die LQ ist dabei von den unterschiedlichen Leistungen fast unbeeindruckt. Der RSSI geht natürlich merklich runter sobald die Leistung reduziert wird. Bei größeren Abständen wäre eine solche Messung sehr hilfreich. Das Plateau bei dem sich die LQ um die 100 aufhält ist über 100kHz breit. Die full width half maximum (FWHM) ist etwa 160kHz.
Rechts: Verlauf der LQ von ein paar ausgewählten Empfängern. Der Verlauf der LQ ist für die meisten Empfänger (hier X8R, RX8R Pro, RX8R, XSR) fast identisch, bis auf eine Verschiebung der Kurve. Es gibt zwei Ausnahmen, R-XSR und XM+. Beide R-XSRs (alte Firmware) hatten eine stark verringerte FWHM im Vergleich zu den "großen" Empfängern.
hatten eine viel geringere Breite der LQ Kurve im Vergleich zu den anderen Empfängern. Beide XM+ die ich getestet hatte sind zu kleineren Frequenzen verschoben und haben jeweils recht breite Flanken im Vergleich zu allen anderen Empfängern.
Links: FWHM aller Empfänger. Bis auf die R-XSR und die XM+ sind alle Empfänger sehr sehr ähnlich.
Mitte: Die Frequenzmitte der Empfänger, ermittelt aus dem Mittelwert der interpolierten 50% LQ auf der linken und rechten Flanke. Die R-XSRs sind fast genau auf der 0, die XM+ sind wie schon der LQ Scan zeigt etwa -30kHz verschoben. Die restlichen Empfänger sind im Mittel um die 0 kHz verteilt.
Rechts: Die Flankenbreite, der Mittelwert aus der Breite links und rechts, berechnet aus dem Abstand von 10% zu 90% LQ. Auch hier unterscheiden sich die R-XSR und die XM+ von den üblichen Empfängern.
Nach diesen Messungen bin ich ehrlich gesagt nicht so überzeugt von einem Frequenzdriftproblem. Ich hatte auch alle meine 3 Sender (X9D+, X12S, Xlite Pro) jeweils die LQ aufgenommen, natürlich ohne Frequenztuning. Alle Sender waren >95% LQ, die Xlite Pro durchgehend bei 100%, wie das MPM übrigens.
Bei diesen Messungen im geringen Abstand von 2-3m ist das Plateau einfach viel zu breit, wir reden von >100kHz. Ich gehe nicht davon aus dass das >95% LQ Plateau einschrumpft mit steigendem Abstand. Bei der Messung mit der Rangetest Power sank der RSSI auf 60, der LQ Verlauf hat sich aber überhaupt nicht geändert.
Noch eine Beobachtung:
Die beiden Empfänger die bei mir mit einem Lockout in einem Crash waren sind der RX8R 2 und der XSR, ich sehe aus diesen Messungen nicht wie sich die Empfänger vom Rest unterscheiden. Also entweder ich schaue auf die Falschen Kenngrößen oder alle Empfänger sind gleich davon betroffen, bzw. es liegt am Sender.