Danke, Obauer, für Deinen Beitrag – der auch noch verständlich formuliert ist, was hier im Forum zur Ausnahme zu werden scheint.
Wenn ich jetzt ein paar „Gegenüberlegungen“ formuliere, soll das nicht heißen, dass ich Dir widerspreche, sondern nur, dass ich vorsichtig etwas relativieren möchte:
Die (implizite) Idee, dass die Ausweisung von Steuern auf einer vorgelegten Rechnung in irgendeinem Bezug zur Qualität der abgelieferten Arbeit stehe, ist arg verwegen. Nur, weil einer „eingetragener Handwerker“ ist und anständige Rechnungen stellt, liefert er noch lange keine gute Arbeit ab. Andersrum gilt ebenso: Nur, weil einer etwas als Hobby betreibt, heißt das nicht, dass er „schlechter“ wäre als ein „Profi“. Gerade dann, wenn es um Kreativität geht, liefern „Profis“ oft genug nur eines: Hohe Rechnungen.
Ein Beispiel: Wer kennt nicht die unsäglichen „Bewerbungsphotos“ von professionellen Photographen? Eines gruseliger als das andere – entweder schräg von unten oder schräg von oben, immer mit abgeschnittenem Kopf (weil das „modern“ ist), immer in einer „toten“ Beleuchtung, fast immer mit einem Ergebnis, das bestenfalls seelenlos ist, schlimmstenfalls beim Abgelichteten zu Frusttränen und Freitodgedanken führt („Gucke ich wirklich so? Kein Wunder, dass ich keinen Job kriege“). Eine Wohltat sind dagegen so manche „Schnappschüsse“ oder beherzte Amateur-Bilder, die lachende, nachdenkliche oder einfach klassisch abgebildete MENSCHEN zeigen!
Zur Preisgestaltung – ich erinnere daran, dass ich Obauer im Tenor völlig zustimme! – möchte ich anmerken, dass in manchen Dienstleistungsbereichen ein hoher Preis „notwendig“ ist, um überhaupt Jobs zu bekommen. Seit ich (selbstständiger Softwareentwickler) meine Preise verdoppelt habe und grundsätzlich auf jedes Rabattangebot verzichte, hat sich der Umsatz mit Softwareentwicklung bei mir vervierfacht und deutlich stabilisiert. Vorher, mit „marktüblichen bis günstigen“ Preisen, hätte ich davon nicht leben können. Manchmal ist ein hoher Preis also „Eintrittskarte“ in einen Markt, der von den Auftraggebern auf „deutsche“ Weise betrachtet wird: Je höher der Preis, desto besser die Qualität – nicht umsonst nehmen amerikanische Firmen von deutschen Verbrauchern gerne mal das Doppelte des Weltmarktpreises. Einfach deshalb, weil die Deutschen Qualität am Preis messen und gerne mehr bezahlen, um ihrem anerzogenen Snobismus zu frönen.
Es ist natürlich richtig, dass man der eigenen Branche mit Preisdumping schadet (und der eigenen Reputation sowieso), andererseits kann gerade der Luftbild-Markt Belebung nun wirklich gut gebrauchen; das, was da von „Profis“ oft angeboten wird, lockt einfach keine Blindschleiche unter’m heißen Stein hervor. Wenn in Reportagen von öffentlich-rechtlichen Sendern mittlerweile 1/3 der Aufnahmen aus irgendwelchen Video-Coptern stammt (das sinnlose „über den Teich Schweben“ erinnert mich irgendwie an den Schuh des Manitu und das „sinnlose durch die Prärie Schleichen“), dann muss man für jeden Amateur, der auf Selbstkosten mal „was Neues“ macht, dankbar sein.
Zu guter Letzt, dann gebe ich auch Ruhe, noch das Thema „Schwarzarbeit“ an sich. In meiner Wohnumgebung ist es oft schwer, einen Handwerker zu bekommen, der auf Rechnung arbeitet. Ich habe es mehrfach erlebt, dass nach meiner Ankündigung, dass ich für die auszuführenden Arbeiten aber eine Rechnung haben möchte, der angefragte Betrieb das Interesse am Auftrag verloren hat (vier- bis fünfstellige Auftragsvolumen). Ich habe es mehrfach erlebt, dass mir Handwerker persönlich erklärt haben, die Arbeiten aber nur „samstags“ machen zu können (die Übersetzung reiche ich bei Bedarf nach).
Es ist einfach nicht so, dass „Schwarzarbeit böse“ wäre, sondern „Schwarzarbeit ist Teil unserer Gesellschaft“ (die ja, meinetwegen, „böse“ sein kann), was keine Leistung der Gesellschaft ist, sondern vom Handwerk so eingeführt wurde. Wenn ich als normaler Bürger keine Handwerker bekomme, die auf Rechnung arbeiten, ist es für mich nicht einzusehen, dass ich selbst mir „den Markt verderben soll“.
Bitte missversteht mich nicht: ICH schreibe für MEINE Leistungen immer Rechnungen, ich weise immer die Steuern aus. Dass dem so ist, beweise ich ja mit der X4-Sammelbestellung. Ich beschreibe hier eine allgemeine Beobachtung und versuche, mit den genannten Beispielen zu zeigen, dass eine einfache Schwarz-Weiß-Malerei, gerade in Hinblick auf Preisgestaltung und/oder Qualitätsaussage, nicht plausibel ist. Das „ich“ in obiger Formulierung ist also verallgemeinernd gemeint.
Dass gesetzliche Regegungen und das Einhalten derselben gerade im Bereich Luftbildaufnahmen wichtig sind, halte ich für unzweifelhaft. Man kann über die Ausgestaltung der Regeln diskutieren (und sollte das intensiver tun, als es derzeit der Fall ist), man kann über die gewerbliche Seite uneins sein und da Novelierungen anstreben. Aber schlimmer als etwas restriktive Regeln fände ich eine „völlige Freigabe von allem für jeden“. Ich möchte beim Sparzierengehen im Park keine Angst haben müssen, von einem unkontrolierten 20kg-Copter erschlagen zu werden.
Daraus folgt, dass für die GEWERBLICHE Nutzung von Flugkameras jeder Art die Regen entsprechend streng eingehalten werden sollten. Und DAS gilt dann eben auch für die Amateure, die ihr Hobby mit dem Verkauf von Aufnahmen finanzieren wollen. Das Preisniveau ist ein anderes Thema (s.o.).
Wenn ich jetzt ein paar „Gegenüberlegungen“ formuliere, soll das nicht heißen, dass ich Dir widerspreche, sondern nur, dass ich vorsichtig etwas relativieren möchte:
Die (implizite) Idee, dass die Ausweisung von Steuern auf einer vorgelegten Rechnung in irgendeinem Bezug zur Qualität der abgelieferten Arbeit stehe, ist arg verwegen. Nur, weil einer „eingetragener Handwerker“ ist und anständige Rechnungen stellt, liefert er noch lange keine gute Arbeit ab. Andersrum gilt ebenso: Nur, weil einer etwas als Hobby betreibt, heißt das nicht, dass er „schlechter“ wäre als ein „Profi“. Gerade dann, wenn es um Kreativität geht, liefern „Profis“ oft genug nur eines: Hohe Rechnungen.
Ein Beispiel: Wer kennt nicht die unsäglichen „Bewerbungsphotos“ von professionellen Photographen? Eines gruseliger als das andere – entweder schräg von unten oder schräg von oben, immer mit abgeschnittenem Kopf (weil das „modern“ ist), immer in einer „toten“ Beleuchtung, fast immer mit einem Ergebnis, das bestenfalls seelenlos ist, schlimmstenfalls beim Abgelichteten zu Frusttränen und Freitodgedanken führt („Gucke ich wirklich so? Kein Wunder, dass ich keinen Job kriege“). Eine Wohltat sind dagegen so manche „Schnappschüsse“ oder beherzte Amateur-Bilder, die lachende, nachdenkliche oder einfach klassisch abgebildete MENSCHEN zeigen!
Zur Preisgestaltung – ich erinnere daran, dass ich Obauer im Tenor völlig zustimme! – möchte ich anmerken, dass in manchen Dienstleistungsbereichen ein hoher Preis „notwendig“ ist, um überhaupt Jobs zu bekommen. Seit ich (selbstständiger Softwareentwickler) meine Preise verdoppelt habe und grundsätzlich auf jedes Rabattangebot verzichte, hat sich der Umsatz mit Softwareentwicklung bei mir vervierfacht und deutlich stabilisiert. Vorher, mit „marktüblichen bis günstigen“ Preisen, hätte ich davon nicht leben können. Manchmal ist ein hoher Preis also „Eintrittskarte“ in einen Markt, der von den Auftraggebern auf „deutsche“ Weise betrachtet wird: Je höher der Preis, desto besser die Qualität – nicht umsonst nehmen amerikanische Firmen von deutschen Verbrauchern gerne mal das Doppelte des Weltmarktpreises. Einfach deshalb, weil die Deutschen Qualität am Preis messen und gerne mehr bezahlen, um ihrem anerzogenen Snobismus zu frönen.
Es ist natürlich richtig, dass man der eigenen Branche mit Preisdumping schadet (und der eigenen Reputation sowieso), andererseits kann gerade der Luftbild-Markt Belebung nun wirklich gut gebrauchen; das, was da von „Profis“ oft angeboten wird, lockt einfach keine Blindschleiche unter’m heißen Stein hervor. Wenn in Reportagen von öffentlich-rechtlichen Sendern mittlerweile 1/3 der Aufnahmen aus irgendwelchen Video-Coptern stammt (das sinnlose „über den Teich Schweben“ erinnert mich irgendwie an den Schuh des Manitu und das „sinnlose durch die Prärie Schleichen“), dann muss man für jeden Amateur, der auf Selbstkosten mal „was Neues“ macht, dankbar sein.
Zu guter Letzt, dann gebe ich auch Ruhe, noch das Thema „Schwarzarbeit“ an sich. In meiner Wohnumgebung ist es oft schwer, einen Handwerker zu bekommen, der auf Rechnung arbeitet. Ich habe es mehrfach erlebt, dass nach meiner Ankündigung, dass ich für die auszuführenden Arbeiten aber eine Rechnung haben möchte, der angefragte Betrieb das Interesse am Auftrag verloren hat (vier- bis fünfstellige Auftragsvolumen). Ich habe es mehrfach erlebt, dass mir Handwerker persönlich erklärt haben, die Arbeiten aber nur „samstags“ machen zu können (die Übersetzung reiche ich bei Bedarf nach).
Es ist einfach nicht so, dass „Schwarzarbeit böse“ wäre, sondern „Schwarzarbeit ist Teil unserer Gesellschaft“ (die ja, meinetwegen, „böse“ sein kann), was keine Leistung der Gesellschaft ist, sondern vom Handwerk so eingeführt wurde. Wenn ich als normaler Bürger keine Handwerker bekomme, die auf Rechnung arbeiten, ist es für mich nicht einzusehen, dass ich selbst mir „den Markt verderben soll“.
Bitte missversteht mich nicht: ICH schreibe für MEINE Leistungen immer Rechnungen, ich weise immer die Steuern aus. Dass dem so ist, beweise ich ja mit der X4-Sammelbestellung. Ich beschreibe hier eine allgemeine Beobachtung und versuche, mit den genannten Beispielen zu zeigen, dass eine einfache Schwarz-Weiß-Malerei, gerade in Hinblick auf Preisgestaltung und/oder Qualitätsaussage, nicht plausibel ist. Das „ich“ in obiger Formulierung ist also verallgemeinernd gemeint.
Dass gesetzliche Regegungen und das Einhalten derselben gerade im Bereich Luftbildaufnahmen wichtig sind, halte ich für unzweifelhaft. Man kann über die Ausgestaltung der Regeln diskutieren (und sollte das intensiver tun, als es derzeit der Fall ist), man kann über die gewerbliche Seite uneins sein und da Novelierungen anstreben. Aber schlimmer als etwas restriktive Regeln fände ich eine „völlige Freigabe von allem für jeden“. Ich möchte beim Sparzierengehen im Park keine Angst haben müssen, von einem unkontrolierten 20kg-Copter erschlagen zu werden.
Daraus folgt, dass für die GEWERBLICHE Nutzung von Flugkameras jeder Art die Regen entsprechend streng eingehalten werden sollten. Und DAS gilt dann eben auch für die Amateure, die ihr Hobby mit dem Verkauf von Aufnahmen finanzieren wollen. Das Preisniveau ist ein anderes Thema (s.o.).