So, dann will ich auch mal
Ich bin heute mit meinem F550 mit Naza/GPS das erste Mal auf dem Platz gewesen und habe sämtliche Akkus entleert. Was soll ich sagen: ENDGEIL!!! Unser Flugplatz liegt in Essen auf einer kleinen Anhöhe und ist wegen der umrahmenden Bäume für seine bockigen Windverhältnisse berüchtigt. Heute pfiff da aber ein Wind durch, da ist an normales Fliegen eigentlich gar nicht zu denken gewesen, abgesehen vielleicht vom Einsatz größerer Helis jenseits der 600er Grenze. Die Windhose lag durchgehend waagerecht und mir hat es einige Male fast das Käppi vom Kopf geweht. Dabei kam der Wind zwar in der Regel aus einer Richtung, aber es war extrem böig, vor allem, wenn man unterhalb der Wipfel der umliegenden Bäume blieb.
Als ich den F550 das erste Mal bereit gemacht habe, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Ich bin zwar ein passabler Modellbauer, aber als spätberufener Einsteiger der Ü50 Generation ein lausiger Flieger. Trotzdem, das Naza hat sich nicht im geringsten beirren lassen und ist mit einer stoischen Ruhe geflogen oder aber in Position geblieben, das hätte ich nie für möglich gehalten. Wenn ich gegen den Wend stehen bleiben wollte, hat sicher Rahmen im Stand um geschätzte 10-20° neigen müssen, um gegen den Wind anzukommen. Dennoch blieb der F550 zuverlässig in einem Radius von max. 5 Metern. Ab und zu wurde der Rahmen bei heftigen Böen zwar für einen kurzen Augenblick kräftig geschüttelt, den 5 Meter Kreis hat er dennoch nie verlassen.
So beruhigt habe ich dann das erste Mal Failsafe ausgelöst, das will ja schließlich auch geübt sein. Auch das hat aus allen drei Modi heraus mit einer beeindruckenden Genauigkeit geklappt. Abweichung zum Startpunkt war jeweils kaum mehr als ein Meter. Den IOC-Modus habe ich dann auch noch ausprobiert, habe es aber bei Course Lock belassen. Für Home Lock hätte ich mir beim Fliegen einen Knoten ins Hirn machen müssen
Den Flugmodus werde ich mir aber gar nicht erst angewöhnen, sonst lerne ich das richtige Fliegen nie.
Danach bin ich ein paar Akkus im GPS Modus über den Platz geflogen. Zuerst den Kopter auf 15 Meter Höhe gebracht, danach per Schalter mit 50% Gaskurve das Fluggerät auf Höhe eingeloggt. So gesichert bin ich dann meine Runden geflogen. Gegen den Wind musste ich voll in Nick knüppeln um vorwärts zu kommen und insgesamt war der Kopter deutlich behäbiger als im manuellen Modus, zum Üben ist das aber eine ideale Sache.
Last not least kam dann noch der Härtetest: unter den F550 das Landegestell mit Gimbal von Airoxcraft, eine GoPro sowie 2 Akkus 4S 3000 mAh. Summa Summarum waren das dann 2,6 kg! also noch ein Schüppchen mehr als das von DJI angegeben Maxgewicht. Der Kopter war so natürlich noch ein wenig träger und die Flugzeit nur bescheidene 6 Minuten kurz, das Naza musste halt bei Flügen gegen den Wind heftig ackern (lassen). Leider waren die Videos nicht ganz so toll, da muss ich noch an der Entkopplung vom Rahmen arbeiten, aber immerhin, ein Anfang ist gemacht.
Ich habe selten soviel Spaß beim Fliegen gehabt wie heute. Und da es so extrem windig war, waren wir den ganzen Tag über nur zu zweit, bei natürlich mit Naza/GPS-Fluggeräten
Und weil das alles so entspannt war, werde ich mir beim nächsten Mal gleich einen Liegestuhl mitnehmen. Dann muss ich nur aufpassen, dass ich nicht einschlafe, denn stressfreier kann man nicht mehr Multikopter fliegen