Der Copter von rosewhite ist toll - zweifelsohne. Aber die Leistung der Internetgemeinschaft aufgrund einer passiven Basisplatte als eigene 'Sicherheitslösung' für teures Geld zu verkaufen reicht von 'interessant' über 'frech' bis ... kann sich jeder selbst ausmalen.
Hallo Egbert,
"passiv" ist wohl nicht ganz korrekt. Es werden alle ESCs überwacht (Stromaufnahme, Motorstart, Motorausfall, usw), bis zu 4 Akkus überwacht und ein Diversity-Controller überwacht zwei beliebige Empfänger (momentane Protokolle: Jeti, PPM, S-Bus, SUMD, MLink, DSM2 und DSMX) und leitet das jeweils bessere Signal als konvertiertes S-Bus Signal an den AQ6 weiter. Zudem werden alle Statusmeldungen des AQ6 ausgewertet. Alle Informationen fließen in einen Controller, der diese Informationen in 3 Stufen unterteilt: Fehlerfrei, unkritischer Fehler, kritischer Fehler. Die beiden Fehlerstufen werden dem AQ6 mitgeteilt, so dass dieser Failsafe 1 oder 2 auslöst.
Zusätzlich sind auf den Boards noch ein 6V 5A Recom, was ursprünglich für extrem belastete Servogimbals gedacht war, mittlerweile aber zugegebenermaßen nicht mehr ganz so wichtig ist. Ein Telemetrie-Sockel nimmt wahlweise XBee oder BT-Module auf. Überdies wird der "Gesundheitsstatus" des Copters auch über eine 3 Watt RGB-LED ausgegeben. Aus Vernunftsgründen ist sie über einen RC-Kanal dimmbar, denn was Du bei Tage in 200m Entfernung noch gut sehen kannst, würde Dich in der Dämmerung aus 20m Entfernung völlig blenden. Die LED blinkt/blitzt zwar auch (normaler Flugstatus mit GPS-Fix: Doppelblitz, wie bei anderen Flugzeugen üblich), ist ansonsten aber ganz banal in die Ampelfarben eingeteilt: Grün = fehlerfrei, gelb = unkritischer Fehler, rot = kritischer Fehler. Keine abstrusen Farben oder Blink-Codes, die nicht jeder intuitiv versteht.
Was jedoch ein maßgeblicher Unterschied zu anderen Systemen ist, ist die Entwicklung nach Industriestandard. Emcotec entwickelt normalerweise im Automotiv-Bereich, sprich: Sie stellen u.a. Airbag-Steuergeräte für namenhafte deutsche Automobilfirmen her. Eine solche Elektronik wird gänzlich anders entwickelt, als eine normale Hobby-Elektronik, da ein Ausfall eines solchen Geräts fatale Folgen haben könnte. So gibt es am ganzen Copter fast keine Kabel und die wenigen Steckverbindungen rasten sicher ein. Alle wichtigen Komponenten (ESC-Träger, Controllerboard, AQ6) sind gesockelt und können sich nicht von einander lösen. Auch die Motorstecker können sich nicht lösen. Zudem werden an den entsprechenden Stellen extrem hochwertige und zuverlässige Stecker verwendet. Für das Geld, was wir in die federumwickelten Goldkontakte stecken, kaufen sich andere Leute 8 ESCs.
Ein gutes Beispiel für die Qualität der Boards ist die Qualität der Signalführung: Ich habe erst in den letzten Monaten beim Aufbau normal verkabelter Copter festgestellt, dass der AQ6 ohne PWM-Filter extreme Probleme mit der Signalqualität des Jeti RSat2 hat. Der RSat2 gibt von Haus aus ein sehr schlechtes PPM-Signal aus, was zur Folge hat, dass man das Kabel vom Empfänger zum AQ6 mindestens 6-8cm von jeglichen Motor- und Akkukabeln entfernt legen muss und mindestens einen Ferritring ordentlich reinwickeln muss, da ansonsten sekundenlange Aussetzer die Folge sind. Unsere Board sind EMF-technisch so sauber, dass dieses Problem mit dem RSat uns vorher nie aufgefallen ist. Ich wage zu bezweifeln, dass andere ESC-Träger oder herkömmliche verdrillte Verkabelungen bei 300 Ampere oder mehr EMF-technisch auch nur annähernd so sauber sind.
Wir reden hier also von einem Sicherheitspaket, was bis auf die Flugsteuerungsredundanz allen Anforderungen der AustroControl und überdies dem hohen Industriestandard entspricht. Zwischen so einer Lösung und einer Normalverkabelung liegen Welten.
Schau Dir mal an, was andere "professionelle Copter" kosten, die auf handverdrahteten ESCs und einem einfachen DJI WKM basieren. Da wird Dir zum Preis eines Mittelklassewagens etwas verkauft, was Du genausogut auch selber bauen kannst. Und dann überleg mal, ob die Preise von Emcotec wirklich so überzogen sind, wenn Du die Entwicklungsarbeit, den Sicherheitsvorteil (den sonst niemand bietet), die Zuverlässigkeit und den Aufwand für Aufbau/Kalibrieren/Einfliegen/Einweisung/Garantie usw. berücksichtigst.