Hmmm .... im Atti-Modus fängt der Copter nachwievor sporadisch an mit blinkendem Rotlicht zu steigen. Selbiges Symptom hört man auch von Coptern mit einer neueren Software auf den V1 und V2 Versionen. Der "lite" teilt wohl die selbe neue "verschlimmbesserte" Software. Aber während mann im Atti-Modus noch zumindest abheben kann zieht es den Copter im GPS-Modus dermaßen in eine Richtung dass an ein Abheben nicht zu denken ist. Schade.
Mal eine Anmerkung zum verschlechterten GPS-Empfang bzw. zur Verschlimmbesserung einer Firmware. Ich kenne zwar den Code nicht, halte folgende Erklärung aber für sehr plausibel und bin mir sicher, dass sie von der Wahrheit nicht weit entfernt ist:
Wenn man sich beispielsweise auf einem Garmin GPS oder auf auf einem TomTom den Satelitenempfang kurz nach dem Einschalten ansieht, dann stellt man fest, das mit der Zeit die Anzahl der lokalisierten Sats stetig ansteigt. Dabei bedeutet lokalisiert immer, dass ein bestimmter Schwellwert der Signalstärke überschritten wird. Tatsächlich lokalisiert hat das Gerät nämlich gleich am Anfang eine große Zahl, nur liegt am Anfang jedes empfangene Signal noch unter dem Schwellwert. Ist dieser Wert einmal überschritten, heißt das nicht, dass das immer so bleibt. Gerade am Anfang fällt die Signalstärke ab und an mal wieder kurzzeitig darunter ab, was bedeutet, dass die Anzahl der lokalisierten Sats entsprechend sinkt.
Erst wenn die Zahl der lokalisierten Sats über einen gewissen Zeitraum konstant eine vorgegebene Zahl überschreitet, meldet sich das Gerät als betriebsbereit. Meist ist das bei vier Sats der Fall. Im Laufe des weiteren Betriebs erhöht sich die Anzahl der lokalisierten Sats kontinuierlich und kann, je nach verwendeter Hard- und Software auch zweistellig werden. Mit der steigenden Anzahl lokalisierter Sats geht im Übrigen auch die Genauigkeit in der Positionsbestimmung nach oben. Bei den Garmingeräten liegt der Wert beispielsweise anfangs bei 10-15 Meter, sinkt mit der Zeit aber durchaus auch mal auf 5 Meter ab.
Was bedeutet das für unser Naza? Dieses signalisiert über die Anzahl der roten Blinksignale ebenfalls, wieviele Sats konstant gefunden wurden. Dabei dürfte konstant gleichzusetzen sein mit durchgehender Überschreitung eines Schwellwertes der Signalstärke innerhalb eines definierten Zeitintervalls. Nun war von den alten Naza Versionen bekannt, dass sie zwar rasch >7 Sats gefunden haben, dass man aber anfangs immer wieder beobachten konnte, dass ein (sauber aufgebauter!) Kopter im GPS Modus leicht driftet. Diese Drift war zwar unkritisch und hat sich nach einer, maximal zwei Minuten komplett gegeben, trotzdem hat das Wehklagen in den Foren über dieses Driften der achso teuren Naza Seiten gefüllt.
Gesetzt den Fall, DJI hat das mitbekommen und will Abhilfe schaffen, welche Möglichkeiten bestehen dann? Für den Wiederholungsfall hilft natürlich eine Pufferbatterie, aber wenn der Akku das erste Mal am Tag angesteckt wird, muss man nun einmal eine gewisse Zeit warten, bis ein wirklich stabiles GPS Signal anliegt. Der einfachste Weg, dem Thema Herr zu werden, ist eine Verlängerung des Zeitintervalls, in dem die Sats permanent über dem Schwellwert bleiben müssen. Der User glaubt in dem Moment, dass es plötzlich länger dauert, bis >7 Sats gefunden werden, in Wirklichkeit wurden aber in der Firmware die Parameter geändert, die den Begriff "gefunden" definieren. Jetzt ist es aber plötzlich so, dass in dem Moment, in dem >7 Sats angezeigt werden, ein viel stabileres (=besseres) Signal anliegt und dass der Kopter im GPS Modus sofort ohne jede Drift gestartet werden kann.
Im Endeffekt hat sich also nichts geändert. Es dauert einfach eine gewisse Zeit X, bis ein ausreichend starkes GPS Signal verfügbar ist, welches ein driftfreies Position Hold ermöglicht. Das ganze ist ein wenig vergleichbar mit dem Hochfahren eines Windows Rechners. Dort möchte Microsoft dem User ja auch möglichst schnell den betriebsbereiten Home Screen präsentieren (weil viele zuvor gemault haben, das das Startup ja viel zu lange dauert). Also wird der Home Screen etwas früher präsentiert und einige wenige wichtige Bootvorgänge in den Hintergrund gelegt. Gerade bei schwachbrüstigen Rechnern kann man dann sehr gut beobachten, wie lahm diese unmittelbar nach der Anzeige des Home Screen sind (ist ja klar, im Hintergrund rödeln die weniger wichtigen Bootvorgänge). Startet man in dieser Zeit einen rechenintensiven Vorgang, zieht dieser das System dauerhaft in die Knie. Wartet man anfangs noch ein paar Minuten, geht alles viel flüssiger und geschmeidiger.
Fazit: egal, was man als Hersteller macht, irgend jemand hat immer etwas zu meckern