Keine Ahnung ist sehr verbreitet.
Die manntragende Luftfahrt will nicht den Luftraum "für sich alleine" haben. Das geht auch gar nicht. Tiefflieger gibt es dort sicherlich auch. Wenn auch absolut natürlich nicht in den Zahlen wie umgekehrt bei den Modellfliegern. Geistige Tiefflieger sind dort auch relativ nicht so viel vertreten wie "hier".
Die manntragende Zunft, gerade wenn wir von den Anbietern ausgehen, die im Hubschrauberbereich ein Serviceangebot haben, schielen durchaus in den UAV Bereich rüber. Erschließt sich doch ein adaptives Geschäft, wenn man beides miteinander verbindet.
Allerdings sind nahezu alle Interessierten aus der Großfliegerei mehr als aureichend, wenn nicht überqualifiziert. Das macht schon mal einen nicht zu unterschätzenden Unterschied, wenn man in Zukunft die eine oder andere Qualifikation brauchen sollte (wird!). Und das macht es leichter für diejenigen, die schon eine Lizenz mitbringen. Und es schürt den Neid, wenn plötzlich von denen da oben (...) die Prüfungen abgenommen werden, die die da unten (...) brauchen werden.
Wie man die Meinung verbreiten kann, daß die manntragende Fliegerei regelmäßig die Mindestflughöhen unterschreitet, erschließt sich nicht ernsthaft. Wer denn? Wo? Wofür? Klar, es kommt vor. Wir lassen mal die Helis außen vor, weil die Geschäftliche- oder Spaßfliegerei mit Helicoptern kaum vorkommt. Es gibt genügend Sonderlandeplätze, die natürlich einen An- und Abflug erfordern und gerne den Eindruck erwecken, daß die Mindestflughöhen unterschritten werden.
Diese "Mindestflughöhen" sind mitunter auch Auslegungssache. Und zwar nicht die der Modellflieger, sondern die der Piloten.
Ausweichregeln werden ohnehin kommen. Seuchenhaft ist die Zahl der Modellflieger gestiegen, die eben auch keine Ahnung davon haben, wie man sich in der Luft zu verhalten hat (alles schon oft hier durchgekaut, ja; Es ist aber einfach so). FPV ohne Spotter, 300m hoch, weil es so geil ist.
In einem anderen Thread habe ich schon gesagt, daß es nach Meinung einiger hochrangiger Mitarbeiter und Entscheider (!) wohl erst zu einem Unfall kommen muß, damit die Mehrheit rafft, worum es geht. Alles (!) in Deutschland und Nachbarländern ist geregelter, als es derzeit die Verquickung von Modell- und UAV-Betrieb und manntragender Fliegerei der Fall ist. Warum glaubt man eigentlich, daß immer der Andere reguliert werden muß? Die allermeisten hier haben naturgemäß keine Ahnung davon, daß in der Großfliegerei, allen voran in der Verkehrsfliegerei, massiv an Lösungen gearbeitet wird und die Piloten allesamt darauf gedrillt werden, auch und gerade auf "Drohnen" zu achten, deren verblödete Steuerer mal wieder nicht einsehen, daß sie hier und dort vielleicht nix zu suchen haben. Die Dinger können echt Angst machen! Ich bin lange Modellflieger (über 30 Jahre), habe aber niemals so viel Respekt vor ferngesteuertem Fluggerät gahabt, das in Höhen oder Gegenden unterwegs ist, wo es nichts zu suchen hat, wie heute. Kaum einer weiß noch, was sorgsamer Umgang und vorausschauendes Verhalten heißt. Sehr wenige kennen ihr Fluggerät wirklich. Noch viel weniger haben ein grobes Bild von der Luftraumstruktur vor geistigem Auge.
Ganz ehrlich: Ich warte auch auf den ersten, hoffentlich nicht fatalen Zwischenfall, der die Gefahren dann mal wirklich offiziell aufzeigt. Es gibt bereits mehrere Fälle, die es aber nicht an die Öffentlichkeit geschafft haben. In dem Fall gut so. Denn die Schwierigkeit dabei ist ja, in der Öffentlichkeit nicht negativ zu polarisieren, aber trotzdem aus dem Fall umfassend zu lernen.
Jedenfalls ist es einfach nicht richtig, den schwarzen Peter und den Grund bevorstehender Änderungen den manntragenden Luftfahrt zuzuschieben. Dazu fehlen auch Unterscheidungen, die man sehr wohl treffen müßte. Die Sport- und UL- Flieger habe selbst kaum eine Lobby, die sie zur Durchsetzung eigener Interessen nutzen könnten. Und die Verkehrsfliegerei hat massives Interesse daran, den Lufttransport so sicher wie möglich zu machen, aber kein Interesse daran, die Modellfliegerei zu verbieten, mangels kongruentem Konfliktraum.