Das ist nichts anderes als DJI in einer schlechteren Brille
Die Frage, die ich mir dabei stelle ist halt - Warum sollte DJI das tun? Was hätten sie davon, ein digitales System an einen Partner zu verkaufen, der dann fleißig dementiert, dass das System von DJI sei? Wollten sie einfach nur den Support/Vertrieb umgehen, könnten sie ganz offiziell ihre Chips verkaufen - machen sie selbst mit dem V1 System und andere Hersteller ja genauso - siehe AMD/Nvidia etc... - Ich als Kunde würde viel lieber ne Brille kaufen, wo ganz offiziell DJI drin ist, da man ja weiß, dass die es in Sachen Digital FPV drauf haben, als ein Produkt mit einem System von einer relativ fragwürdigen Quelle, einer Facebookseite mit Posts auf Chenglisch, wo überhaupt nicht klar ist, inwieweit die Support und Produktpflege etc. leisten können...
Liegt es an dieser schwarzen Liste? Ich würde sagen, klar nein! Dafür halte ich den Bedarf an DIY FPV-Drohnen einfach für viel zu gering bei offiziellen Regierungsstellen in den USA. Da sind halb oder voll autonome Kameradrohnen vermutlich wesentlich gefragter. Und wenn sie so einen Stunt machen und dass dann über Umwege rauskommt, dann könnte DJI nicht nur ihr Geschäft mit der US-Regierung vergessen, sondern vermutlich auch den kompletten privaten Markt - ich kann mir nicht vorstellen, dass die das Risiko eingehen wollen.
Für mich bleiben da 3 Möglichkeiten:
1. Marketing Stunt - ganz ehrlich das finde ich Quatsch. Würde auf der Brille offiziell DJI Inside stehen, wären die Preorders schon jetzt alle weg. Jeder weiß, dass das ein solides System ist. Die ganze Heimlichtuerei führt letztlich dazu, dass viele sagen, nee ich bestell doch nicht blind. Vor allem auch auf die Gefahr hin dass Fatshark nach nem Jahr im Greg Style sagt - Och lief nicht so, wir droppen mal eben die Partnerschaft.
2. Das System ist geschickt geklont / kopiert - in den Letzten 3 Jahren, hatte man halt genug Zeit sich eingehend mit dem System zu beschäftigen und ich denke mal dass Caddx/Walksnail da auch etwas tieferen Einblick in die Funktionsweise hatte. Vermutlich haben die natürlich nicht den P1 Chip geklont, denn der kann ja noch viel mehr als nur Video Streams in Echtzeit zu de/encoden - sondern eben nur diese eine Funktion. Das wäre dann vermutlich auch weniger aufwändig.
3. Das Teil ist tatsächlich eine Eigenentwicklung auf Basis bestehenden Wissens. Letztlich wissen wir seit 2019, dass digitales FPV in dieser Form eben möglich ist, DJI hat es ja gezeigt. Wenn sie besagte Firmen dann seitdem tatsächlich intensiv damit beschäftigt haben und auch hier und da ihr Wissen über das DJI System haben einfließen lassen, um etwas eigenes auf die Beine zu stellen - why not? Sie sitzen ja seit quasi 2,5 Jahren mehr oder weniger an der Quelle.
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Die Frage ist, wenn ich ein digitales System entwickle, mit de/encoding des Videostreams und Fehlerkorrektur (nach senden fehlender Pakete) wird es dann sich nicht immer so ähnlich verhalten wie das DJI System - sprich variable Latenz und variable Bitrate? Da kann DJI wohl kaum eine andere Firma verklagen, denn das Prinzip war ja schon vor dem DJI System klar - Das Problem war eben nur die Latenz.
Das sie nun auch noch das Menü/OSD genauso machen wie DJI halte ich ehrlich gesagt für eine typische Methode in Asien - Wenn die sehen, dass etwas gut funktioniert, dann macht man das halt exakt genauso - und DJI hat sich wohl kaum die Begriffe im OSD schützen lassen. Und letztlich kann man da auch wieder einiges an Gehirnschmalz einsparen, denn die Begriffe vom DJI OSD und auch die Funktionen wie 25/50 Mbits und 25-700mw funktionieren ja und sind für die Userbase ausreichend.
Ich würde sagen, das ist auch so ein bisschen der Fluch der erfolgreiche Erste zu sein, natürlich werden die nächsten sich an deinem Produkt orientieren. Siehe Apple vs. Samsung.
Meine Vermutung geht in eine Mischung aus 2 und 3 - Eigenentwicklung aber bestimmte Dinge sind dann halt doch verdammt verdächtig nahe am DJI System, weshalb Caddx das lieber nicht direkt unter seinem eigenen Namen rausbringt und an die große Glocke hängt. DJI könnte nun versuchen da rechtlich vorzugehen, aber ich denke mal, wer auch immer das System entwickelt hat, wird schon so schlau gewesen sein da keinen Code in irgendeiner Form einfach zu kopieren.
Am Ende haben wir halt ein System mit variabler Latenz und Bitrate, was im großen und ganzen immer so ähnlich aussehen wird wie das von DJI - weil es halt einfach am System der Datenübertragung selbst liegt.
DJI könnte dann halt auch einfach die beleidigte Leberwurst spielen und ihre Partnerschaft mit Caddx aufkünden - aber mal ehrlich, davon hätte DJI aber auch nix außer Extrakosten und weniger Einnahmen. Wenn DJI der DIY FPV Markt weiterhin interessiert, dann wäre es vermutlich am geschicktesten, sich anzuschauen, was nun passiert und dann ein Jahr später oder so selbst ein V2 System rauszubringen, mit einer Brille die genau das oder noch ein bisschen besser kann was die Fatsharkbrille bietet plus dazu noch abwärtskompatibel auf V1 ist. Sofern sie halt überhaupt ein Interesse am DIY Markt haben (ich glaub eher nicht, aber lass mich gern positiv überraschen).